Angesichts des Krieges in der Ukraine hat sich unter dem Titel „Science in Action“ eine Reihe von Erziehungs- und Bildungswissenschaftler*innen sowie Pädagog*innen im gesamten deutschsprachigen Raum vernetzt, um so konkret wie möglich zu unterstützen und solidarisch zu handeln.
Die Ziele dieses Netzwerks wurden in einer Petition zusammengefasst, die hier unterschrieben werden konnte: https://www.openpetition.eu/petition/online/science-in-action-solidaritaet-fuer-fluechtende-menschen-in-der-ukraine-und-darueber-hinaus#petition-main
Und das ist der Petitionstext:
Angesichts der entsetzlichen weltpolitischen Lage ist es unabdingbar, dass die wissenschaftliche Community ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnimmt. Deshalb haben sich unter dem Titel Science in Action Wissenschafter:innen aus den Bereichen Pädagogik bzw. Bildungs- und Erziehungswissenschaft zusammengetan, um auf die dramatische Lage der Menschen in und außerhalb der Ukraine zu reagieren und so konkret wie möglich Solidarität unter Beweis zu stellen. Über einzelne Fachbereiche hinaus sollen so alle progressiven und demokratischen Kräfte gebündelt werden, um deutliche Kritik an der kriegerischen Machtdemonstration des Aggressors – den Regierenden der Russischen Föderation – zu üben. In diesem Zusammenhang verurteilen wir die aktuellen Formen des Imperialismus und Nationalismus in einer diversen, verflochtenen globalisierten Welt und unterstützen alle Kräfte, die sich gegen den Krieg wenden und sich aktiv und konstruktiv für die Besserung der Lage in ihrem Wirkungsbereich einbringen. Wir solidarisieren uns lokal und global mit allen diesbezüglichen humanitären und Friedensbewegungen.
Es ist uns daher ein Anliegen, fortwährend auf die Situation sowohl der Betroffenen als auch der widerständig agierenden Menschen hinzuweisen – in der Ukraine, in Russland und überall sonst. So geht es uns u. a. darum, den Flüchtenden und den sie Unterstützenden Hilfe zukommen zu lassen. Im Sinne einer direct action unterstützen wir die Sammlung von Hilfsgütern und materiellen Spenden sowie die Verbindung und Vernetzung mit NGOs, die auch finanziell abgesichert werden müssen, unterstützen bei der Organisation von Privatunterkünften und der Bereitstellung von öffentlichen Räumlichkeiten für Flüchtende und in Bedrängnis Geratene. Als Wissenschafter:innen sind wir vor allem in der Lage, akut notwendiges Wissen und hilfreiche Kenntnisse zu vernetzen, zu vermitteln und bereitzustellen. Mit dieser Petition wollen wir aktiv unsere Unterstützung anbieten. Wir machen Studierende, Lehrpersonen und Fachleute ausfindig, die fachliche Hilfe leisten bei der schulischen Bildung von Schüler:innen, beim Umgang mit (sequenziellen) Kriegstraumata, bei der fachlichen und sozialen Einbindung von Geflüchteten in ihrem Aufnahmeort etc. Neben einer weiteren Vernetzung aller gesellschaftlich und politisch verantwortlichen Kräfte wollen wir dabei auch darauf hinweisen, dass ohnehin von Ausgrenzung Betroffene und behinderte Menschen in dieser Situation mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind, denn viele displaced persons sind auch disabled persons.
Darüber hinaus verbinden wir unsere Solidaritätsbekundung mit dem klaren Aufruf, allen von Krieg und Flucht Betroffenen Unterstützung, Schutz und Solidarität zukommen zu lassen. Die gegenwärtig zu beobachtenden (kultur-)rassistischen Differenzierungen (auch vonseiten der eigenen Regierungen) zwischen Geflüchteten aus verschiedenen Regionen der Welt verurteilen wir auf das Schärfste. Ein menschenwürdiges Leben in Sicherheit und Frieden steht jedem Menschen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und Religion zu!
Wir hoffen Euch und die Euren trotz allem wohlauf und senden herzliche und kollegiale Grüße,
Barberi, Alessandro / Beyer, Karolin / Buchko, Kate / Donlic, Jasmin / Forghani-Arani, Neda / Hauser, Mandy / Jencio-Stricker, Elisabeth / Kaqirani, Tomas / Kleinlein, Eva Verena / Klöpfer, Lea / Kohlenberger, Judith / Krompák, Edina / Lindner Jana / Kremsner, Gertraud / Makarova, Elena / Matusche, Julia / Moll, Mirko / Müller, Matthias / Müller, Norina / Obermayr, Tina / Pronizius, Ekaterina / Mattes, Albert / Matusche, Julia / Proyer, Michelle / Reiter, Julia / Saerberg, Siegfried / Schirlbauer, Gabriele / Schlote, Elke / Schmölz, Alexander / Sowinetz Marie-Claire / Todorova, Boryana / Weidermann, Anne / Waburg, Wiebke / Zimmer, Julia / Baumgartner, Lena/ Bánki, Anna
English version:
In view of the appalling global political situation, it is essential that the scientific community assumes its socio-political responsibility. Therefore, under the title Science in Action, scientists from the fields of education and educational science have joined forces to react to the dramatic situation of the people in and outside Ukraine and to demonstrate solidarity in the most concrete way possible. In this way, beyond individual disciplines, all progressive and democratic forces are to be united in order to clearly criticize the belligerent demonstration of power by the aggressor, the rulers of the Russian Federation. In this context, we condemn the current forms of imperialism and nationalism in a diverse, intertwined globalized world and support all forces that oppose the war and actively and constructively work for the improvement of the situation in their sphere of influence. We show solidarity locally and globally with all humanitarian and peace movements in this regard.
It is therefore our concern to continuously draw attention to the situation of those affected as well as to the people acting in resistance – In Ukraine, in Russia and everywhere else. Among other things, we want to help those who are fleeing and those who are helping them. In the sense of direct action we support the collection of relief goods and material donations as well as the connection and networking with NGOs, which also have to be financially secured. We help to organize private accommodations and to provide public spaces for refugees and those in distress. As scientists we are above all in a position to network, convey and provide acutely necessary knowledge and helpful knowledge. With this petition we want to actively offer our support. We identify students, teachers and experts who provide professional assistance in the school education of students, in dealing with (sequential) war trauma, in the professional and social integration of refugees in their place of reception, etc. We are also in a position to provide support and advice to those in need. In addition to further networking of all socially and politically responsible forces, we also want to point out that people who are already affected by exclusion and disabled people are confronted with special challenges in this situation, because many displaced persons are also disabled persons.
Furthermore, we combine our expression of solidarity with the clear call to provide support, protection and solidarity to all those affected by war and flight. We condemn in the strongest possible terms the (cultural) racist differentiations that can currently be observed (also on the part of our own governments) between refugees from different regions of the world. Every human being is entitled to a dignified life in security and peace, regardless of skin color, origin and religion!
We hope you and yours are well despite everything and send warm and collegial greetings,
Barberi, Alessandro / Beyer, Karolin / Buchko, Kate / Donlic, Jasmin / Forghani-Arani, Neda / Hauser, Mandy / Jencio-Stricker, Elisabeth / Kaqirani, Tomas / Kleinlein, Eva Verena / Klöpfer, Lea / Kohlenberger, Judith / Krompák, Edina / Lindner Jana / Kremsner, Gertraud / Makarova, Elena / Matusche, Julia / Moll, Mirko / Müller, Matthias / Müller, Norina / Obermayr, Tina / Pronizius, Ekaterina / Mattes, Albert / Matusche, Julia / Proyer, Michelle / Reiter, Julia / Saerberg, Siegfried / Schirlbauer, Gabriele / Schlote, Elke / Schmölz, Alexander / Sowinetz Marie-Claire / Todorova, Boryana / Weidermann, Anne / Waburg, Wiebke / Zimmer, Julia / Baumgartner, Lena/ Bánki, Anna